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Sebastian Böthin

Softwareentwicklung

Die Sache mit der Tasse

Neulich habe ich mir eine Tasse gekauft. So eine schöne große, mit buntem Aufdruck. Daraus kann ich ja nun trinken, was ich will. Meine Mutter würde zu Kräutertee raten, meistens trinke ich aber doch Kaffee. Ich könnte aber auch Brause, Wasser oder sogar Schnaps daraus trinken. Oder ich könnte sie zum Erfinden neuer Mixgetränke nutzen. Auf Nachfrage hat mir der Tassenverkäufer versichert, dass ihm das völlig egal sei, Hauptsache die Tasse sei verkauft.

Die meisten Leute trinken Kaffee aus diesen Tassen. Es trinken derartig viele Leute diesen Kaffee, dass die Kaffeefabrik nun schon so groß und mächtig geworden ist, dass sie sogar Anteile an der Tassenfabrik gekauft hat. Und der Tassenfabrikant weiß auch, dass er ohne den großen Erfolg des Kaffeeherstellers nicht so viele Tassen verkaufen könnte, also muss er sich mit ihm gut stellen.

Nun hat mir der Kaffeehersteller geschrieben, dass er sich ja doch Gedanken um meine Gesundheit mache, immerhin könnte mir jemand etwas Ungutes in den Kaffee mischen und ich könne ja auch nie sicher sein, dass guter Kaffee in meiner Tasse wäre, wenn jeder Hergelaufene alles mögliche in die Tasse füllen könne. Er habe sich daher mit dem Tassenhersteller zusammengesetzt und eine ganz neuartige Beschichtung entwickelt, die bewirken könne, dass man nur noch den hochwertigen Kaffee des Kaffeeherstellers aus so einer Tasse trinken könne. Jede andere Flüssigkeit würde im Bruchteil einer Sekunde verdampfen und so könne man sicher sein, immer den guten Kaffee in der Tasse zu haben, wenn nur erst alle Tassen mit der Beschichtung versehen seien.

Ich fand das eigentlich vernünftig, denn schließlich können heutzutage nur noch Experten wirklich gute und schlechte Getränke unterscheiden. Allerdings würde ich dann keine Brause mehr trinken können, was schade wäre, und etwas ungerecht gegenüber den anderen Getränkeherstellern kam mir das auch vor. Auf Nachfrage versicherten mir Kaffee- und Tassenhersteller jedoch, dass man natürlich auch zukünftig noch einige andere Getränke aus den Tassen würde trinken können, eine Liste der zulässigen Getränke sei bereits in Arbeit. Ein Fachmann würde die Beschichtung wahrscheinlich sogar deaktivieren können, jedenfalls könne man sich gegen Aufpreis eine Deaktivierung der Beschichtung einrichten lassen. Na also, ist doch eine tolle Idee, oder?

Ein ähnlicher Fall ist dieser.

Also, #OccupyYourHardware und: Stand up for your freedom to install free software! ;)

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